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Einen Bund hatte ich geschlossen mit meinen Augen, und wie hätte ich mein Auge auf eine Jungfrau werfen dürfen!
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2 |
Denn was würde mir Gott vom Himmel dafür zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich vom Allmächtigen aus der Höhe?
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Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Mißgeschick für die Übeltäter?
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Sieht Er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte,
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so daß er wissen kann, ob ich mit Lügen umgegangen oder auf Betrug ausgegangen bin?
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Er wäge mich auf gerechter Waage, so wird Gott meine Unschuld erkennen!
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Ist mein Schritt vom Wege abgewichen oder mein Herz den Augen nachgewandelt und klebt meinen Händen ein Makel an,
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so will ich säen, und ein anderer soll es essen, und meine Pflanzungen sollen entwurzelt werden!
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9 |
Hat sich mein Herz hinreißen lassen zu einem Weibe, oder habe ich gelauert an der Tür meines Nächsten,
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10 |
so soll mein Weib für einen andern mahlen, und andere mögen sich über sie beugen!
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11 |
Denn das wäre eine Schandtat und ein strafwürdiges Vergehen,
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12 |
ja ein Feuer wär's, das bis in die Hölle hinein brennen und alle meine Habe verzehren müßte mit Stumpf und Stiel.
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13 |
Habe ich das Recht verweigert meinem Knecht oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten,
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14 |
was wollte ich tun, wenn Gott wider mich aufträte, und wenn er mich zur Rede stellte, was wollte ich ihm antworten?
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15 |
Hat nicht der, der mich im Mutterschoße bereitete, auch sie gemacht, hat nicht ein und derselbe uns aus dem Mutterleibe hervorgebracht?
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16 |
Habe ich den Armen versagt, was sie begehrten, und die Augen der Witwe verschmachten lassen?
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17 |
Habe ich meinen Bissen allein verzehrt, und hat das Waislein nichts davon gekriegt?
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18 |
Wahrlich, von meiner Jugend auf hat es mich hochgehalten wie einen Vater, und von Mutterleib an habe ich sie geführt!
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19 |
Habe ich einen umherirren sehen ohne Kleider und dem Armen keine Decke gegeben?
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Nein, wahrlich, es haben mich seine Lenden gesegnet, wenn sie von der Wolle meiner Lämmer warm geworden sind!
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Habe ich meine Hand gegen die Waise erhoben, weil ich sah, daß man mir helfen würde im Tor,
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so soll mir die Schulter vom Nacken fallen und mein Arm aus seiner Röhre brechen!
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Aber ich hätte mich vor Gottes Strafe gefürchtet, und aus Ehrfurcht vor ihm hätte ich es gar nicht gekonnt.
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Habe ich mein Vertrauen auf Gold gesetzt und zu dem feinen Gold gesagt:
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"Sei du meine Zuversicht!", habe ich mich gefreut, weil ich reich geworden bin und meine Hand viel erworben hat;
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habe ich die Sonne angesehen, weil sie leuchtete, und den Mond, weil er so prächtig dahinzog,
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und habe ich mein Herz im Geheimen betören lassen, daß ich ihnen Küsse zuwarf mit der Hand,
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so wäre auch das ein strafwürdiges Vergehen gewesen; denn ich hätte den Gott verleugnet, der höher ist.
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Habe ich mich gefreut über den Sturz meines Feindes und mich ergötzt daran, wenn ihn ein Unglück traf?
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Nein, ich habe meine Zunge nicht hergegeben zum Sündigen, daß ich mit einem Fluche sein Leben gefordert hätte.
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Haben meine Hausgenossen nicht oft gesagt: Wer hätte sich nicht von seinem Fleische gesättigt?
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Kein Fremdling brauchte draußen zu übernachten; ich öffnete meine Tür dem Wandersmann.
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Habe ich, wie Adam, meine Übertretung bedeckt, so daß ich meine Schuld in meinem Busen verbarg,
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weil ich die große Menge fürchtete und die Verachtung der Geschlechter mich erschreckte, so daß ich schweigen mußte und nicht zur Tür hinausgehen durfte?...
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O daß ich einen hätte, der mir Gehör schenkte! Siehe, da ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir, und mein Gegner schreibe eine Klageschrift wider mich!
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Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter legen und sie mir wie eine Krone umbinden!
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Meine Schritte dürfte ich ihm getrost aufzählen und ihm nahen wie ein Fürst!
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Wenn mein Acker wider mich schreit und seine Furchen miteinander weinen,
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weil ich, ohne ihn zu bezahlen, seinen Ertrag genossen und seinen Besitzer ums Leben gebracht habe,
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so soll er statt Weizen Dornen tragen und Unkraut anstatt der Gerste! Zu Ende sind die Reden Hiobs.
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