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Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
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Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten und seinen Leib mit Ostwind füllen?
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3 |
Zurechtweisung mit Worten nützt nichts, und mit Reden richtet man nichts aus.
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Doch du hebst die Gottesfurcht auf und schwächst die Andacht vor Gott.
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Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Schlauen.
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Dein eigener Mund soll dich verurteilen und nicht ich, deine Lippen sollen zeugen wider dich!
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Bist du der Erstgeborene der Menschen, und warest du vor den Hügeln da?
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Hast du Gottes Rat belauscht und alle Weisheit aufgesogen?
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Was weißt du, das wir nicht wüßten? Verstehst du mehr als wir?
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Ergraute Häupter sind auch unter uns, Greise, die älter sind als dein Vater!
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11 |
Sind dir zu gering die Tröstungen Gottes, der so sanft mit dir geredet hat?
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Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du,
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daß du deinen Zorn gegen Gott auslässest und solche Worte ausstößt aus deinem Mund?
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14 |
Wie kann der Sterbliche denn rein, der vom Weibe Geborene gerecht sein?
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Siehe, seinen Heiligen traut er nicht, die Himmel sind nicht rein vor ihm.
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Wie sollte es denn der Abscheuliche, der Verdorbene, der Mensch sein, der Unrecht wie Wasser säuft?
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Ich will dich unterweisen, höre mir zu, und was ich gesehen habe, will ich dir erzählen;
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18 |
was Weise verkündigten und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her,
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19 |
als noch ihnen allein das Land gehörte und noch kein Fremder zu ihnen herübergekommen war:
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20 |
Der Gottlose quält sich sein Leben lang, all die Jahre, die dem Tyrannen bestimmt sind;
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21 |
ein Schreckensgetön ist in seinen Ohren, und der Verderber überfällt ihn in seinem Glück.
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22 |
Er soll nicht glauben, daß er aus der Finsternis wiederkehren wird; ausersehen ist er für das Schwert!
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23 |
Er irrt umher nach Brot: wo findet er es ? Er weiß, daß ein finsterer Tag ihm nahe bevorsteht.
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24 |
Not und Bedrängnis überfallen ihn, sie überwältigen ihn, wie ein König, der zum Streit gerüstet ist.
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25 |
Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt und sich gegen den Allmächtigen aufgelehnt;
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26 |
er ist gegen ihn angelaufen mit erhobenem Haupt, unter dem dicken Buckel seiner Schilde;
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27 |
sein Angesicht bedeckte sich mit Fett, und Schmer umhüllte seine Lenden;
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er schlug seine Wohnung in zerstörten Städten auf, in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten, zu Trümmerhaufen bestimmt.
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29 |
Er wird nicht reich, sein Vermögen hat keinen Bestand, und sein Besitz breitet sich nicht aus im Land.
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30 |
Der Finsternis entgeht er nicht, die Flamme versengt seine Sprößlinge, vor dem Hauch Seines Mundes flieht er dahin.
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31 |
Er verlasse sich nicht auf Lügen, er ist betrogen; und Betrug wird seine Vergeltung sein.
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32 |
Ehe sein Tag kommt, ist sie reif; sein Zweig grünt nicht mehr.
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33 |
Wie ein Weinstock, der seine Herlinge abstößt, und wie ein Ölbaum ist er , der seine Blüten abwirft.
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34 |
Denn die Rotte der Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frißt die Zelte der Bestechung.
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35 |
Mit Mühsal schwanger, gebären sie Eitles, und ihr Schoß bereitet Enttäuschung.
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